Tannheim Kardio

// Kardiologie

„Endlich einmal fallen lassen“

Henning L. und Nico P., haben einiges gemeinsam: Sie sind beide drei Jahre alt, kommen aus der Nähe von Hamburg und haben beide einen angeborenen Herzfehler, ein Hypoplastisches Linksherzsyndrom. Sie hatten das Glück, mit ihren Familien eine Reha in der Nachsorgeklinik Tannheim verbringen zu können. Hier der Erfahrungsbericht der Eltern:

Nachdem unser Sohn Nico seine dritte große Herzoperation, die Norwood III, überstanden hatte, waren wir von einem „normalen“ Alltag zu Hause noch meilenweit entfernt. Nico war körperlich sehr geschwächt und hatte ein postoperatives Trauma erlitten. Er verweigerte jegliche Nahrung und hatte keinerlei Vertrauen mehr zu seinen Mitmenschen. Er schrie sehr viel und wir waren nach der belastenden Krankenhauszeit mit unserer Kraft am Ende.

Drei Monate nach der OP beschlossen wir, eine Reha für die ganze Familie zu beantragen und bekamen mit Hilfe eines sehr guten Gutachtens aus der Uniklinik Hamburg-Eppendorf schnell die Zusage der Krankenkasse, eine Familienorientierte Rehabilitationsmaßnahme machen zu können.

Wir kamen ziemlich ausgepowert im Südschwarzwald in der Nachsorgeklinik Tannheim an. Schon am Bahnhof in Villingen wurden wir freundlich von einem Zivi begrüßt, der uns mit einem Kleinbus in die Klinik brachte. Es lag Schnee, für uns Hamburger ja ein eher seltener Anblick. Es erwartete uns ein sehr moderner, lichtdurchfluteter Gebäudekomplex. Alle Mitarbeiter sind so nett, so ruhig und ausgeglichen – eine Wohltat für uns gestresste Familien.

Die Appartements: hell und liebevoll eingerichtet

Die Klinik besteht aus einem Haupt- und zwei Nebengebäuden, die durch Gänge miteinander verbunden sind. Die Appartements sind hell und liebevoll eingerichtet. Im Hauptgebäude befinden sich alle Gemeinschaftsräume wie Speisesaal und Aula, die gemütliche Kaminecke, Medizinische Abteilung, Schwimmbad, Sporthalle, Psychosozialer Dienst, klinikeigene Schule, Freizeiträume und Cafeteria.

Alles ist in hellen, warmen Farben gehalten und an den Wänden findet man viele Reha-Abschlussbilder. Das sind kleine „Kunstwerke“, die von früheren Reha-Familien unter einem bestimmten Motto gebastelt wurden und auf denen alle Familien verewigt sind, die einmal in Tannheim waren.

Am zweiten Tag folgte die Aufnahmeuntersuchung beim Kinderkardiologen, der während der gesamten Reha neben dem kranken Kind auch die restlichen Familienmitglieder medizinisch versorgte sowie das Aufnahmegespräch mit den Psychologen bzw. Sozialpädagogen der Klinik. Bei diesen ersten Terminen werden die Therapien für jedes einzelne Familienmitglied besprochen und festgelegt. Jeder bekommt seinen eigenen Therapieplan, der – je nach Bedarf – aus medizinischen Anwendungen, Sport, Erlernen von Entspannungstechniken, Kunsttherapie und Einzel-/Paar- oder Gruppengesprächen besteht.

Die Kinder werden in altersgerechten Gruppen vormittags und auch nachmittags betreut, damit die Eltern Zeit für ihre eigenen Termine haben. Oft bleibt zwischendurch auch Zeit für ausgedehnte Spaziergänge oder ein gutes Buch. Sehr großen Wert wird auf regelmäßige Mahlzeiten und ausreichende Bettruhe gelegt.

Das Essen ist ausgesprochen gut und reichhaltig. Morgens gibt es ein Frühstücksbuffet, mittags und abends stehen zwei Menüs zur Auswahl. Abends trafen wir uns oft mit den anderen Familien in der Kaminecke zum Klönen oder nahmen eines der vielen Abendangebote wahr.

Eine unbeschwerte Zeit für die gesamte Familie

Die vier Wochen vergingen wie im Flug. In der ersten Woche waren wir noch mit der Eingewöhnung beschäftigt, doch ab der zweiten Woche setzte dann die Erholung ein. Wir konnten uns endlich einmal fallen lassen und ohne Alltagsstress wieder lernen, eine Familie zu sein. Die Kinder genossen die gemeinsamen Mahlzeiten mit uns Eltern sehr, so lange und intensiv waren wir vier noch nie in einem Stück zusammen.

Marcel fühlte sich als Geschwisterkind in seinen Ängsten ernst genommen und lernte einen unbeschwerten Umgang mit den kranken und behinderten Kindern. Er fühlte sich in der Klinik pudelwohl. Nico wurde in Einzeltherapien intensiv gefördert und wir erhielten neue Ansätze für weitere Therapien zu Hause. Und wir Eltern schließlich fanden endlich die Zeit, in ausführlichen Gesprächen das vergangene Jahr und unsere vielen Sorgen und Ängste aufzuarbeiten. Es flossen auch viele Tränen in Tannheim, aber auch das hatte seinen Sinn.

Viele Impulse für Zuhause

Sicher können vier Wochen keine Wunden heilen, aber die Mitarbeiter und andere betroffene Eltern gaben uns viele Impulse für Zuhause. Es war schön, einfach eine Zeit lang loslassen zu können, die Kinder in liebevoller Betreuung zu wissen und einmal wieder etwas für sich tun.

Fazit: Für uns war Tannheim wirklich eine Insel zum Kraft schöpfen. 

Wir sind frisch gestärkt nach Hause zurückgekehrt in der Hoffnung, viele Dinge im Alltag umsetzen zu können.  An dieser Stelle möchten wir den Menschen danken, die mit unermüdlichem persönlichen Einsatz für den Bau solcher Kliniken kämpfen und die dafür sorgen, dass möglichst viele Familien mit schwer kranken Kindern eine solche Familienorientierte Nachsorge machen können. Vielen Dank dem gesamten Team der Nachsorgeklinik Tannheim für diese wertvollen vier Wochen!

» Modernste Technik wie die Echokardiographie, Spiroergometrie, Belastungs- und Langzeit-EKG gestattet den Ärzten der Nachsorgeklinik Tannheim exakte kardiologische Befunde. Und natürlich ist das Verfahren für unsere Patienten absolut schmerzfrei!

Kontakt

Nachsorgeklinik Tannheim gemeinnützige GmbH

Gemeindewaldstraße 75
78052 VS-Tannheim
Telefon: 07705 / 92 00
Fax: 07705 / 92 01 99
IK-Nr. 510 833 461
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