// Therapieangebote
Kunsttherapie
Die Kunsttherapie ergänzt das psychotherapeutische Angebot in der Begleitung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
Beim Gestalten mit künstlerischen Materialien in einem wertfreien, anregenden und geschützten Raum wird der Einzelne dazu ermuntert und individuell darin begleitet, seinen inneren Bildern, seinem Erleben, seinen Gefühlen und Bedürfnissen fortlaufend Ausdruck zu geben. Er kommt ins Handeln, kann dabei eigene Stärken und Ressourcen entdecken, durch den aktiven und selbstbestimmten Umgang mit aktuellen Themen Entlastung finden, sich als selbstwirksam erleben und sich stabilisieren.
Die Reflexion und der Perspektivenwechsel zur Überprüfung erarbeiteter Lösungs- und Entwicklungsschritte sind Teil des Prozesses, insbesondere bei Jugendlichen und Erwachsenen. Bei Kindern findet die Übertragung und Bewältigung innerer Konflikte und Belastungen im Mal- und Gestaltungsgeschehen selbst statt. Das Miterleben der fantasierten Wirklichkeit und das Handeln am Bild bewirkt eine Veränderung des Erlebens. Das Kind wird in seinem Selbstvertrauen gestärkt, in seiner Selbstwahrnehmung gefördert und zum Entwickeln neuer Lösungswege angeregt.
Da sich eine chronische Erkrankung sowohl auf den betroffenen jungen Menschen auswirkt, als auch auf dessen Eltern und Geschwister, wird je nach Anliegen, Themen und individuellem Bedarf in Einzelsitzungen, Kleingruppen oder mit der ganzen Familie gearbeitet.
Welche Farbe hat Hoffnung?
Was Kunsttherapie vermag, lässt sich an einer Vielzahl von Projekten belegen. Eines davon ist mit „Welche Farbe hat Hoffnung“ überschrieben. Die drei bis fünfzehnjährigen Kinder und Jugendlichen hatten sehr unterschiedliche Ideen, welche Farbe für Hoffnung stehen könnte.
Einig waren sie sich darüber, wie Hoffnungslosigkeit aussieht – nämlich düster und schwarz. Die Kinder und Jugendlichen experimentierten zunächst mit Kerzenwachs und Aquarellfarbe und schufen ein Mosaik aus vielfarbigen Papiercollagen.
In einem zweiten Schritt rahmten die jungen Künstler – wie ein Fotograf mit seinem Zoom – die Bildausschnitte mit weißer Farbe, die sie besonders schätzten. Durch das zurückhaltende durchgängige Pastellweiß kamen die von ihnen ausgewählten Motive so in ihrer Besonderheit erst zur Geltung. Die Bildelemente scheinen mal wie ein Schwarm über dem weißen Hintergrund zu schweben, mal wie Durchblicke in eine farbenfrohe Welt
In einem abschließenden Gespräch über das gemeinschaftliche Werk waren sich alle einig: Hoffnung muß viel Farben haben, Hoffnung ist bunt.
Ihr Ansprechpartner
Jochen Künzel
Leiter Psychosozialer Dienst
Tel.: 07705 / 920 307
jochen.kuenzel@tannheim.de
» In der anregenden Atmosphäre des Wandmalraums finden Klein und Groß die Möglichkeit sich mit Farben auszudrücken.